In Herz Marien wird der Brauch des Frauentragens gelebt. Um ihn den Menschen in der Pfarrei näher zu bringen, wurde ich gebeten, etwas dazu zu schreiben.
Das Frauentragen ist ein sehr alter katholischer Brauch. Bräuche sind Ausdruck des Glaubens und das Frauentragen erinnert an die Herbergssuche.
Im Advent werden die Familien eingeladen, der Mutter Gottes für einen Tag bei sich eine Bleibe zu geben. Tags darauf wird die Mutter-Gottes-Figur (Maria in guter Hoffnung) an die nächste Familie weitergegeben.
Während die Mutter Gottes in der Familie weilt, wird empfohlen, eine Andacht abzuhalten. Die passenden Gebetstexte für eine solche Andacht sind vorbereitet und werden mit der Figur weitergegeben.
In unserer Pfarreigibt es diesen schönen Brauch schon seit 1983, also seit 40 Jahren. Zusammen mit dem damaligen Pfarrer Kohlbeck, Herrn Leiss und mir wurde der Brauch ins Leben gerufen. Seitdem ist es mir ein Anliegen, dass dieser Brauch erhalten bleibt.
Bei der Übergabe der "Maria in der Hoffnung" kann folgender Text gesagt werden:
Wir kommen und klopfen an euer Tor:
Wie Maria und Josef stehen wir davor.
Unsere liebe Frau geht von Haus zu Haus;
Tut auf und weiset sie nicht hinaus!
Heute sucht sie wie damals in Bethlehem schon,
in unseren Herzen Heimat für den Sohn.
Nehmt sie auf als eure Gäst.
Die man mit Freudeneintreten lässt.
Gebt ihnen Raum und Herberg bei euch:
Sie wollen euch helfen ins Himmelreich!